Kurzkritiken

Schmetterling und Taucherglocke: Das Auge zur Welt

Nach einem Schlaganfall im eigenen Körper gefangen – das ist die Ausgangssituation dieser amerikanisch-französischen Produktion. Jean-Dominique Bauby steht mitten im Leben, mag schöne Frauen und gutes Essen, liebt seinen Job als Chefredakteur eines modernen Magazins. Nach einem Schlaganfall allerdings ändert sich alles: Mit Ausnahme seines linken Auges ist er gelähmt und stumm. Sein geistiger Zustand bleibt bestehen, und so muss er sich auf die Hilfe anderer einlassen.

Dieser tragischen Geschichte verleiht Regisseur Julian Schnabel eine umwerfende Schönheit und Hoffnung. Gleichwohl schmettert er dem Zuschauer diese ausweglose Situation nicht gänzlich um die Ohren, vollzieht aber den Bogen zur Verzweiflung im Inneren des Protagonisten. Man beobachtet die Szenerie aus seinen Augen, hört seine Gedanken, während alle um ihn herum nur erahnen können, was in ihm vorgeht. Ein Meisterwerk der Emotionen, das die durchaus manipulative Geschichte respektvoll umsetzt.

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