Film Kurzkritiken

Cloverfield Paradox: Gemittelfingert

Die Cloverfield-Astronauten und so manch ein AfD-Politiker kennen das: Der rechte Arm macht, was er will. Und dann auch noch im Weltraum! Da bleibt nicht mehr viel übrig von Logik und Verstand, wenn sich Dimensionen mit überzüchteten Alienmonster kreuzen und die Geschichte gleich mit. So feinfühlig wie die Gebrauchsanleitung von Klopapier und ähnlich spannend, passiert in Cloverfield Paradox viel, jedoch ohne echte Anteilnahme am gleichnamigen Filmuniversum.

Regisseur Julius Onah merkt das dann auch irgendwann. In lichten Momenten entfesselt er den kaum verborgenen Humor, der in Bunker-Telefonaten und eingesperrten Gliedmaßen wartet. Nur: Bringt alles nix, es ist längst zu spät. Ein billiger Schocker hätte Cloverfield Paradox werden können oder ein schockiger Reißer oder zumindest ein reißender Pups.

Das Ergebnis allerdings lässt sich deutlich weniger kreativ beschreiben: Es ist schlicht ein schlechter Film. In den letzten Sekunden drängt Produzent J. J. Abrams zur Verbindung zum Cloverfield-Universum, er versucht es sogar vorher schon, aber es bleibt lediglich bei rostigen Sci-Fi-Referenzen – und die Vorbilder zeigen den Mittelfinger. Ein Film, der abseits seiner Klamauk-Sekunden tatsächlich von Dimensionen and shit faselt.

Anspruch passt eben nicht zu Cloverfield.

The Cloverfield Paradox, USA // Regie: Julius Onah // Drehbuch: Oren Uziel, Doug Jung // Darsteller: Daniel Brühl, Gugu Mbatha-Raw, John Ortiz, Chris O’Dowd, David Oyelowo, Zhang Ziyi // Kamera: Daniel Mindel // Musik: Bear McCreary // Laufzeit: 102 Minuten // FSK 16

Trailer

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