Willem Dafoes Fratze im Spiegel, oh shit! Ich fürchte mich vor keinem Schauspieler oder Mörder mehr als vor Willem Dafoe. Überragender Typ so, keine Frage, lieferte in einigen Filmen ab, aber Jungejungejunge, wie er da in Paul Schraders Dog Eat Dog sein Gesicht zerquetscht und Koks atmet, treibt mich zurück in die Arme meiner Therapeutin.
Und das direkt neben Nicolas Cage, der selbst in Leberwurst gepresst noch eine Miene spielt, die dir was von Lakonie erzählt – oder von sabberndem Wahnsinn. Tatsächlich hält sich Cage zurück, er ist sogar der Klügste der drei Gauner, die sich benehmen wie die Axt im Baumhaus. Immerhin schlüpft am Ende ein bisschen Stil durch den Nebel des Todes.
Man kann Paul Schrader für Dog Eat Dog feiern. Bisschen abgehen und Tabletten schlucken aus den Achseln einer kleinwüchsigen Rotweiler-Dame, das fände Schrader bestimmt auch sexy.
Man kann Paul Schrader aber auch niveaulos nennen. Dog Eat Dog bestätigt das und irgendwie auch nicht. Ganz verrücktes Teil. Kann man sich mal geben, wenn man denn die ersten zehn Minuten übersteht.
Oder halt wirklich gute Filme gucken. Wie Dirty Dancing.
Dog Eat Dog, USA 2016 // Regie: Paul Schrader // Drehbuch: Paul Schrader, Matthew Wilder // Darsteller: Nicolas Cage, Willem Dafoe, Christopher Matthew Cook, Omar Dorsey, Paul Schrader, Louisa Krause // Kamera: Alexander Dynan // Musik: Deantoni Parks, Nicci Kasper // Laufzeit: 93 Minuten // FSK 18