Wenn du als „Journalist“ in Los Angeles auf großer Leinwand ein Spiel siehst, das niemand anders kennt, aber eigentlich jeder sehen will – dann schwillt deine Brust wie der große Daumen von BILD-Chef Julian Reichelt beim Parteitag der AfD.
Das musst du dann gleich aufschreiben, an die Mama, an den Papa, an den Steuerberater und an deinen Chefredakteur, der dir die Spesenabrechnung trotzdem nicht erlaubt. Weil das alles ja cool und exklusiv ist! So wie bei Spieletipps.de:
Als „eine der ersten Redaktion“, das gehört betont, ja doch, schließlich musst du verdrängen, dass du nur deshalb 15 Stunden nach Los Angeles fliegst, weil du 45-minütige Videos sehen, äh: „darfst“. GamersGlobal.de aber zelebriert das Videogucken noch viel mehr, schließlich ist GamersGlobal.de nicht nur eine der ersten Redaktionen, sondern:
Weltweit Erster! Also, einer der Ersten von den vielen Erstplatzierten. Aber immerhin! Als Leser könnte man jetzt denken, wow, ich meine wow!, diese Präsentation von Cyberpunk 2077 haben außer die Redaktionen von Spieletipps.de und GamersGlobal.de bestimmt nur zwei oder drei oder höchstens vier andere Redaktionen gesehen. Eine Elite der Spielepresse, wenige Auserwählte, eine Handvoll höchstens.
Fast.
Die Redaktion von PC Games war auch da.
Der Entertainmentbuddha! Ja, das ist die Elite, der sich GamersGlobal und Spieletipps zugehörig fühlen.
Zumal ich nur die englisch- und deutschsprachigen Artikel aufgezählt habe. Es fehlen noch dutzende Texte in weiteren Sprachen.
Trotzdem gaukeln die Redakteure von Spieletipps und GamersGlobal eine Exklusivität vor, die nicht existiert. Kann man machen, aber dann biste halt doof.